Volle Muskelkraft voraus!

Fahrrad
Achtung, dieser Post ist bereits aus dem Jahr 2018. Einige Informationen könnten veraltet sein.
Frühling! Rauf auf’s Fahrrad und losdüsen. Das geht mittlerweile auch mit Kind & Kegel. Schicke Transportfahrräder mit variablen Kindersitzen oder stabile Lastenfahrräder für schwere Güter: Das Fahrrad ist ein Multitalent im Nahverkehr. Und ersetzt nebenbei hervorragend das Fitness-Studio. Unsere Blogautorin Sandra testet eines dieser schadstofffreien Transportwunder seit sieben Jahren und ist begeistert.
Transportfahrrad

Das Fahrrad vereint Bewegung, Frischluft und Transportmöglichkeit (Foto: Pixabay, MabelAmber)

Radeln mit Sack & Pack

Die Vorteile des Radfahrens sind eindeutig: Umweltschonend durch Muskelantrieb, Parkplatz-sparend durch kleinere Maße und gesundheitsfördernd durch frische Luft bei (fast) jeder Witterung. So nimmt man die Umwelt mit allen Sinnen wahr. Wer aber mehr als sich selbst und eine kleine Tasche transportieren will, hat heute bereits eine große Auswahl an tollen Lasten- und Transportfahrrädern. Neben Kindersitzen am Gepäcksträger, Fahrrad-Anhängern hinter dem Rad und Verbindungsstangen zum zweiten Fahrrad gibt es so die Möglichkeit, die Kinder oder Güter immer im Auge zu haben. Der Transportkorb vorne ist auch direkt an das Rad montiert und macht das Ganze wendiger im Straßenverkehr.

Eine tolle Broschüre über das „Transportwunder Fahrrad“, die viele verschiedene Modelle vorstellt, gibt es beispielsweise vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf der tollen Seite der Mobilitätsagentur Wien. Hier werden Fahrräder zum Transport von bis zu acht Kindern, RollstuhlfahrerInnen oder Haustieren gezeigt. So kann der nächste Tierarztbesuch oder der Ausflug ins Grüne für die Vierbeiner attraktiver gemacht werden, oft ist ja die Fahrt mit dem Auto gar nicht beliebt.

Transportfahrrad

Auch als Hund nimmt man gerne hin und wieder ein Fahrradtaxi in Anspruch (Foto: Pixabay, Pexels)

Erfahrungsbericht: Transportfahrrad

Im Unterschied zu reinen Lastenfahrrädern sind Transportfahrräder mit Kindersitzen und Gurten zum Anschnallen ausgestattet. Als unsere Tochter in den Kindergarten kam, wollte ich nicht jeden Tag mit dem Auto hin- und herfahren. Also surfte ich im Internet nach einer Möglichkeit, Tochter und jüngeren Bruder im Fahrrad zu transportieren. Weil ich die beiden im Blick haben wollte, fiel der Fahrrad-Anhänger für mich weg. Schnell fand ich das Modell Kangaroo Luxe vom Hersteller Winther.

Transportfahrrad

Lustig ist die Fahrt im und am Transport-Rad, wir nennen es „Kutsche“ oder Rikscha. (Foto: privat)

Da wir als nächsten Händler nur das Geschäft velocompany in München fanden, machte sich mein toller Mann mit dem Auto (Kombi) auf den Weg. Das Wunder geschah: Das gesamte Transportfahrrad passte in den Kofferraum. Nach einem Tag des Einfahrens wurde das anfangs ungewohnte Fahren mit dem dreirädrigen Modell schnell zur Routine.

Gewöhnungsbedürftig war für mich, dass sich der gesamte Kabinenkorb vorne mit seinen zwei Rädern per Lenkstange dreht und ich so das Gefühl hatte, umzufallen. Was aber dank der drei Räder sehr schwer wäre. Anfangs saßen beide Kinder angegurtet in den bequemen Sitzen. Es war immer ein Highlight, darin zu fahren. Auch die Freunde der Kinder wollten unbedingt mitfahren. Mittlerweile fahren wir seit sieben Jahren mit unserem tollen Rad durch die Gegend – und sind hochzufrieden damit.

Beim Einkaufen liebe ich es, direkt vor dem Geschäft parken und bis zu 100 kg einladen zu können. Mit dem kleinen Gepäcksfach hinter den Sitzen und dem Fahrradkorb auf dem Gepäcksträger sind wir im Sommer auch ganz gemütlich zum Schwimmen geradelt. Beim Badeteich durften wir sogar mit Rad auf die Liegewiese, vorbei also am überfüllten Parkplatz und all unser Gepäck und die Sitzplätze der Kids direkt am Badeplatz.

Transportfahrrad

Eigentlich sind zwei Kindersitze eingebaut, hier quetschen sich ausnahmsweise drei Kinder hinein. (Foto: privat)

Heute sind die Kids schon selber mit dem Fahrrad unterwegs, notfalls können sie aber auch mitfahren. Als Lastenrad für unsere Einkäufe, für zusammengeklappte Scooter oder Schultaschen ist unsere „Kutsche“ aber nach wie vor unverzichtbar. Bei jeder Fahrt entsteht übrigens ein nettes Gespräch über das tolle Fahrrad-Modell, besonders ältere Menschen fragen ganz interessiert nach wie es funktioniert. Noch sind wir hier in unserer Marktgemeinde in Niederösterreich eher exotisch mit unserem Transportrad. Es werden aber jährlich mehr.

Ich kann das Transport-Fahrrad wirklich jedem Haushalt empfehlen – egal ob zum Fahren mit Kindern, Tieren, Einkäufen oder sonstigen Gütern. Und die tägliche Bewegung durch das Radfahren macht fit und sorgt für die so wichtige Bewegung an der frischen Luft (erzeugt im Körper Vitamin D, wichtig für den Knochenaufbau).

Lieferungen blitzschnell und abgasfrei

In den nordischen Ländern sind Fahrräder in allen Variationen übrigens schon lange ein populäres Verkehrsmittel. Vorreiter hierzulande waren außerdem die Fahrrad-Kuriere, die wendig bei den Auto-Staus vorbei eilige Pakete ausliefern. Heute setzen bereits viele Firmen auf die grüne Kraft von Fahrrad-Transporten. Einige Lieferservices bringen das Essen bereits umweltschonend mit dem Rad, hier ein paar davon:

Transportfahrrad

Transportfahrräder gibt es in verschiedenen Varianten und Modellen (Foto: Wikimedia Commons, 4028mdk09, CC BY-SA 3.0)

Infos, Förderungen und andere Tipps rund um´s Rad

  • Wer sich kein eigenes Transportrad kaufen mag, kann es sich auch einfach ausleihen, z.B. bei Grätzlrad Wien oder Heavy pedals
  • Tolle Infos auch auf der Seite des Vereins Radlobby Österreich speziell auch zu Förderungen beim Kauf der doch etwas teuren Räder
  • Infos zu bereits bewilligten Förderungen gibt es hier bei der Mobilitätsagentur Wien
  • Viele praktische Tipps beim Kauf von Transport- und Lastenfahrrädern finden sich auf der wunderbaren Seite des Magazins Drahtesel vom Verein Argus
  • Wer selbst nicht unbedingt ein Fahrrad-Bastler ist, sucht sich am besten beizeiten eine gute Fahrrad-Werkstatt in der Nähe. Einerseits um regelmäßige Wartungsarbeiten machen zu lassen, aber auch um bei Notfällen wie „Patschen“ im Reifen eine Nummer gespeichert zu haben. Unser Radprofi des Vertrauens ist die Bikeschneiderei, für Wiener interessant ist die Cooperative Fahrrad in der Gumpendorfer-Strasse 111, 1060 Wien (mit Werkstatt).

Wir hoffen, Euch viel Gusto auf das Radeln mit Kind & Kegel gemacht zu haben und würden uns sehr freuen, wenn ihr eure Erfahrungen und Fragen zu diesem Thema mit uns teilt. Auf Facebook finden sich auch viele regionale Tipps und Initiativen rund ums erweiterte Fahrradfahren.

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Ein Artikel von Sandra
veröffentlicht am 27.03.2018
Freie Journalistin und vegane Mama von zwei Schulkindern. Beim Ethik.Guide und animal.fair als Blogautorin und Social Media/facebook-Managerin aktiv. Findet Glück in der Natur, beim Backen und Kaffeetrinken.
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