Schnecken ohne Schrecken
Natur im Gleichgewicht
Wenn es feucht wird im Garten, rücken sie aus: Schnecken. Besonders Nacktschnecken lassen so manche/n GärtnerIn in Panik ausbrechen. Haben doch so manche der langsamen Tierchen viele Salate, Blumen, Gemüsesorten auf dem Gewissen. Als richtige/r GärtnerIn weiss man aber: Wo die Natur im Gleichgewicht ist, treten Schnecken auch nicht in gefährlichen Horden auf.
Wenn es im Garten zu einer Schneckenplage kommt, sollten wir uns Gedanken darüber machen, wie unser Grünbereich gestaltet ist. Gibt es genug Platz für natürliche Fressfeinde wie Igel, Spitzmäuse, Vogelarten und Kröten oder Blindschleichen. Auch Insekten wie Laufkäfer, Glühwürmchen und Hunderfüßler fressen gerne Eigelege und Jungschnecken. Wer also der Natur im Garten genug „freien Lauf“ lässt, wird mit wenig Schnecken belohnt.
Die nützliche Nacktschnecke
Ein natürlicher Fressfeind ist übrigens der Tigerschnegel. Viele halten die bis zu 15 cm lange, leopardenartig gemusterte Nacktschnecke für einen besonders großen „Lästling“, aber das Gegenteil ist der Fall: Der Tigerschnegel frisst das Gelege artfremder Schnecken und hilft uns so im Garten. Leider ist auch hier ein Rückgang der Population gemeldet, da sehr viele Gartenbesitzer im wütenden Kampf gegen alle Nacktschnecken auch den nützlichen Tigerschnegel vernichten. Also, Augen auf – wir sahen ein prachtvolles Tigerschnegel-Exemplar in den frühen Nachtstunden im Garten. Eine Taschenlampen-Expedition in der Natur vor der Haustüre kann übrigens ein herrliches Sommerabenteuer sein ;-)
Kupferband und Kies
Schnecken kriechen gar nicht gern über Kupfer, da es für sie unangenehm ist. Selbstklebende Kupferbänder bilden also einen physikalischen Schutz für die damit umzäunten Pflanzen. Wir haben unser kleines Gemüsebeet mit zusammengeschraubten Holzbrettern umzäunt, darauf kleben eine oder zwei Reihen Kupferband. Im Sonnenlicht sorgt es außerdem für hübsche Glitzereffekte im Garten. Vorsicht beim Aufkleben: Die Bänder sind sehr scharfkantig und kleben wirklich gut, auch wenn sie noch nicht sollen ;-)
Raue Oberflächen mögen Schnecken auch nicht. Scharfkantiger Kies, rund um gefährdete Pflanzen gestreut, schafft so eine natürliche Barriere. Es reicht ein wenige Zentimeter dicker Kies-Ring, der allerdings immer wieder erneuert werden muss, da er überwuchert.
Ein weiterer Tipp: Gießen am besten in den frühen Morgenstunden. Denn Schnecken lieben Feuchtigkeit, der Sonnenschein tagsüber macht den Garten für die kleinen Kriechtiere unattraktiv. Am besten also nicht abends Gießen, denn so haben die Schnecken nachts optimale Bedingungen.
Salat im Topf
Am wirksamsten ist es, einfach keine Pflanzen anzubauen, die Schnecken mögen. Oder zumindest nur wenige davon. Gewächse, die Schnecken lieben, verpflanzt man am besten an Orte, die Schnecken nur sehr schwer erreichen. Wir haben zum Beispiel den Schnecken-Lockvogel „Salat“ in Töpfe gepflanzt: Diese zieren Terrasse und Balkon, so kann man bequem vom Esstisch aus frische Salatblätter pflücken.
Pflanzen, die Schnecken nicht mögen, sind:
- Lavendel – hm, der duftet…
- Kapuzinerkresse – wunderschöne essbare Blüten
- Kräuter wie Rosmarin und Thymian – für mediterranen Duft und Würze
- Rosen – so hat man immer ein paar Blumen als Geschenk daheim
- Hortensien – sehr schöne, überraschend robuste Blumen
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