Wenn zu viel Wasserplanschen tötet…

Hunde
Achtung, dieser Post ist bereits aus dem Jahr 2019. Einige Informationen könnten veraltet sein.
Sommer, Hitze, im Wasser herumtoben. Nicht nur für uns Menschen ein erfrischender Spaß, sondern natürlich auch für unsere vierbeinigen Gefährten. Aber Vorsicht: Zu viel des kühlen Nass geschluckt, kann sich für Hunde tödlich auswirken. Denn auch bei Wasser gilt: Die Dosis macht das Gift.
Wasserintoxikation

(Foto: Pixabay, Zachtleven)

Hypotone Hyperhydratation…

…oder auch Wasserintoxikation sind die Fachbegriffe für die Wasservergiftung. Diese kann entstehen, wenn Hunde zu viel Flüssigkeit aufnehmen – zum Beispiel durch Trinken beim Planschen oder Stöckchen aus dem See holen.

Als Richtwert für die tägliche Wassermenge, die ein Hund braucht, gelten 100 g pro Kilogramm Körpergewicht. Das bedeutet etwa ein Liter pro 10 kg Hund oder drei Liter bei einem Schäferhund oder Golden Retriver. Wesentlich höhere Mengen bringen den Hundekörper durcheinander und können sich sogar tödlich auswirken. Zu bedenken ist hier auch die ständige Aufnahme geringer Mengen Wasser über den ganzen Tag verteilt.

Wann wird Wasser zum Gift?

Aber weshalb ist Wasser lebensnotwendig, wirkt sich aber in zu großen Mengen schädlich aus? Wie so oft geht es um die richtige Balance – in diesem Fall zwischen Wasser einerseits und Mineralstoffen andererseits. Damit Wasser im Körper behalten werden kann, werden Salze (auch Elektrolyte genannt) benötigt, also z. B. Natrium oder Kalium. Wenn nun zu viel Wasser aus dem Teich oder Planschbecken getrunken wird, werden die Elektrolyte förmlich aus dem Hundekörper ausgeschwemmt. Diesen Verlust möchte der Körper kompensieren, indem er vermehrt Wasser in die Zellen einlagert und nicht ausscheidet. Die Folge: Die Zellen werden durch das Übermaß an Flüssigkeit immer größer, es entstehen Ödeme und dadurch schwere Organschäden (Hirnschwellung, Lungenödem, Leber- und Nierenschäden) bis hin zum Koma und Tod.

Wasserintoxikation

Auch wenn es Spaß macht: Nicht übertreiben mit den Wasserspielen (Foto: Pixabay, eyeImage)

Dieser Effekt ist übrigens auch der Grund, warum Sportler bei großer körperlicher Belastung (bei der durch Schwitzen viele Elektrolyte verlorengehen) sogenannte isotone Getränke zu sich nehmen sollten. Diese weisen nämlich den gleichen Salzgehalt wie das Blut auf und schützen vor genau dieser Wasserintoxikation.

Wie erkennt man die Wasserintoxikation?

Symptome, bei denen ihr sofort den Weg zum Tierarzt suchen solltet, sind Zittern oder Schwanken, außerdem auch Erbrechen und/oder starkes Speicheln. Die Symptome können auch einige Zeit nach dem Wasserbesuch zu Hause auftreten und bis zu Zuckungen, Krämpfen und hin zur Bewusstlosigkeit führen. Wenn ihr rechtzeitig zum Tierarzt geht, kann die Wasservergiftung erkannt und durch die Gabe von Elektrolyten und Wasserreduktion unter Umständen Schlimmeres verhindert werden.

Vorsorgen ist besser als Nachtrauern

Natürlich soll dem Hund das Planschen nicht verboten werden. Als verantwortungsvoller Hundehalter ist es aber eine Selbstverständlichkeit, das Apportieren des Stöckchens aus dem Wasser auf wenige Male zu beschränken und nicht den ganzen Badetag zu praktizieren. Ebenso ist ein bis zwei Mal in den Wasserstrahl des Gartenschlauchs zu beißen lustig, den Hund aber stundenlang bei eingeschaltetem Wassersprenger alleine zu lassen, zu vermeiden.

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Ein Artikel von Irene
veröffentlicht am 13.06.2019
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