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Große Hilfe für kleine Freunde

Achtung, dieser Post ist bereits aus dem Jahr 2019. Einige Informationen könnten veraltet sein.
Wer einen Garten hat, bewohnt ihn meist nicht allein. Und wer ihn auch gerne mit allen möglichen tierlichen Gefährten teilt, kann jede Menge tun, um sie beim Leben in unserer Gesellschaft zu unterstützen. Wir stellen euch hier einige Möglichkeiten vor, wie ihr euren Garten tierfreundlich gestalten könnt.
tierfreundlicher Garten

Kleine und größere Lebewesen freuen sich über Unterstützung. (Foto: Pixabay, Myriams Fotos)

Insekten

Das klassische Insektenhotel als Rückzugsort für Wildbienen, Käfer und Co kennt bestimmt jeder. Es gibt schöne Modelle zu kaufen und lässt sich auch leicht selbst herstellen. Anbieter von Insektenhotels und Anleitungen zum selber machen finden sich schnell im Internet.

Eine weitere Idee ist die Insektentränke für die warme Jahreszeit. Denn nicht nur Pflanzen brauchen Wasser, auch für Insekten kann die Wassersuche im Sommer schwierig werden. Diese lässt sich mit etwas Geschick selbst basteln, versteckt sich dekorativ im Blumenbeet und versorgt diverse kleinere Insekten sowie Wespen und Bienen mit Wasser.
So geht’s: Die Deckel von PET-Flaschen an einem Stock oder ähnliches befestigen und mit Wasser (kein Zucker- oder Honigwasser!) befüllen. Die Tierchen können auf dem Deckelrand landen und das Wasser aufnehmen.

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Eine Insektentränke hilft in der warmen Jahreszeit den kleinsten Mitbewohnern im Garten. (Foto: privat)

Eidechsen

Ein kleiner Stapel aus Holz und/oder Steinen kann Eidechsen oder Salamandern als Unterschlupf dienen. Beste Voraussetzungen für Eidechsen bietet auch eine Trockenmauer oder eine Totholzhecke. Wichtig sind Ritzen und Fugen, wo sich die Echsen zurückziehen können. Auf jeden Fall soll der Steinhaufen (bzw. Mauer oder Hecke) an einem sonnigen Platz stehen, denn Eidechsen benötigen Wärme. Flächen mit eher flachen Stauden, Kräutern und Wildblumen komplettieren einen geeigneten Eidechsenlebensraum.

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Ein bisschen Holz und Steine – schon können sich Eidechsen wohlfühlen. (Foto: Pixabay, HansHallodri)

Igel

Igel freuen sich über Hecken als Rückzugsort und Insektenjagdrevier sowie über Laub- und Reisighaufen als Schlafstelle, Wurfhöhle und Winterquartier. Eine Wasserstelle und Futter in der nahrungsarmen Zeit werden gerne angenommen. Futterstellen können übrigens mit großen Steinen und einem Brett gut geschützt werden. Rund um die Schale mit Futter werden mit etwas Abstand vier Steine platziert und auf diese ein Brett in passender Größe gelegt. Die Steine müssen so hoch sein, dass der Igel genug Platz unter dem Brett hat. Das Brett wird oben mit einem weiteren Stein beschwert. Igel können somit in Ruhe fressen ohne von Katzen oder Hunden vom Futter vertrieben zu werden bzw. ohne das Futter mit diesen teilen zu müssen.

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Igel brauchen Laub und Reisig als Unterschlupf. (Foto: Pixabay, Alexas Fotos)

Frösche

Wer Froschgesang mag, kommt um einen Teich im Garten nicht herum. Dieser sollte mindestens 60 cm tief sein und eine Uferzone mit flachem Bewuchs als Zugang haben. Großblättrige Wasserpflanzen wie Seerosen machen den Frosch-Lebensraum komplett. Achtung: keine Fische! Diese fressen Froschlaich und Kaulquappen für ihr Leben gern. Erst ab einer bestimmten Größe leben Fische und Frösche einträchtig miteinander.

Außerhalb des Teichs brauchen Frösche Versteckmöglichkeiten wie Laubhaufen, einen morschen Baumstamm und geschützte Plätze zum Sonnenbaden, wie beispielsweise eine Trockenmauer. Frösche helfen übrigens dabei, die Nacktschneckenpopulation im Zaum zu halten. Schneckenkorn o.ä. sind daher tabu!

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Wer einen Teich im Garten hat, hat vielleicht auch bald Frösche als Nachbarn. (Foto: Pixabay, saguari)

Vögel

Die Piepmätze freuen sich über Bäume, Hecken und Sträucher als Unterschlupf und Niststätte, am besten mit Wildbeeren daran, die einige Arten als Futter nutzen können. Eine Vogeltränke, die groß genug ist, um gleichzeitig als Bademöglichkeit zu dienen, gehört ebenfalls zur Grundausstattung in einem vogelfreundlichen Garten. Futterstellen sollten auf jeden Fall ab Spätherbst angeboten werden, gerne auch das ganze Jahr hindurch. Geeignetes Futter lässt sich tlw. auch selbst herstellen.

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Eine Trink- und Bademöglichkeit sowie ein bisschen Futter lockt Vögel in den Garten. (Foto: Pixabay, Capri23auto)

Für alle

  • Heimische Bäume und Sträucher anpflanzen
  • Zumindest teilweise Blumenwiese statt Rasen anlegen
  • Einen offenen Komposthaufen anlegen
  • Etwas Laub unter Bäumen und Sträuchern liegen lassen
  • Mit biologischen, ungiftigen Hilfsmitteln gärtnern
  • Vorsicht bei Mäharbeiten! Bitte immer zuerst die Flächen, die gemäht werden sollen, nach Igeln und Fröschen absuchen

Abwechslungsreiche Strukturen im Garten sind das A und O für alle Gartenbewohner. Von einem vielfältig gestalteten, nicht ganz so ordentlichen, dafür naturnahen Garten profitieren alle Lebewesen.

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Ein Artikel von Sabrina
veröffentlicht am 9.04.2019
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