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Stress im Winter kann Wildtiere töten

Achtung, dieser Post ist bereits aus dem Jahr 2021. Einige Informationen könnten veraltet sein.
In Zeiten von Corona entdecken immer mehr Menschen den Reiz der Natur. Wer liebt es nicht durch eine unberührte Schneelandschaft zu stapfen? Wenn du in die verschneite Landschaft wanderst, muss dir bewusst sein, dass du das Reich der Wildtiere betrittst. Sie haben keine warmen Häuser oder Vorräte um den Winter zu überleben. Es ist eine harte Zeit, die es zu überdauern gilt. Wenn du die Tiere in dieser sensiblen Phase störst, kann es zu ihrem Verhängnis werden. Es liegt an dir, dies bestmöglich zu vermeiden.
Wandern im Schnee

Naturerlebnis sollte immer mit respektvollem Verhalten und Bewusstsein über die Folgen deiner Anwesenheit Hand in Hand gehen – ganz besonders im Winter. (Foto: Pixabay, Simon)

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Warum ist die Winterruhe so wichtig?

Inmitten von Pulverschnee, in Ruhe und Abgelegenheit, können sich unsere überreizten Sinne entspannen. Das Knirschen des Schnees, die frische kalte Luft und die schneeschwer herabhängenden Äste. Die verschneite Winterlandschaft verleiht den Eindruck von Einsamkeit. Jedoch sind wir keineswegs alleine.

Auch wenn wir die meisten Wildtiere im Winter nie zu Gesicht bekommen – sie sind da, sie bemerken uns und sind wachsam. Daher ist es wichtig, dass wir uns respektvoll veralten, auch wenn weit und breit kein Tier zu hören oder sehen ist.

Spuren im Schnee

Wildtierspuren im Schnee (Foto: © Nationalpark Gesäuse, Kren)

Gämsen, Rehe, Steinböcke, Schneehühner, Auerhühner und einige andere Wildtiere verbringen den Winter in den Bergen, im tiefsten Schnee. In der Zeit gibt kaum Nahrung und diese ist meist wenig energiebringend, die Tage sind kurz, es ist kalt. Allein um ihre Körpertemperatur aufrecht zu erhalten, müssen die Tiere auf ihre Reserven zurückgreifen.

Gämsen in der Winterruhe

Dem Schneegestöber trotzende Gämsen. Jede Bewegung entscheidet ob die Gämse den Winter überlebt, eine Fluchtaktion zu viel kann den Tod bedeuten. (Foto: Pixabay, skeeze)

Werden sie in diesem Zustand aufgeschreckt, verbrauchen sie viel wertvolle Energie. Die Flucht im hohen Schnee ist extrem anstrengend und Stresshormone werden ausgeschüttet. Durch die schlechte Nahrungsverfügbarkeit können die Energiereserven auch nicht mehr aufgefüllt werden. Zusätzlich schwächt der Stress das Imunsystem. Die Störung der Tiere kann bis zum Hungertod führen.

Ruhezone für Schneehühner

Stop! Schongebiet für Schneehühner. Tiere in alpinen Gebieten müssen schon das ganze Jahr mit den Folgen des Klimawandels zurechtkommen. Sie brauchen unbedingt Ruhe im Winter um nicht (regional) auszusterben. (Foto: © Nationalpark Gesäuse, Karo Scheb)

8 einfache Grundregeln:

  • Respektiere Schongebiete und Betretungsverbote
  • Bleib auf den Wegen und markierten Routen, auch in Siedlungsnähe (die Tiere gewöhnen sich an die örtlich konzentrierte Störung)
  • Geh nur unter Tags auf Touren, meide die Dämmerung und Nacht
  • Vermeide Lärm
  • Halte Abstand zu Baum- und Strauchgruppen
  • Lass deine Hunde nicht frei laufen
  • Nähere dich den Wildtieren nicht an
  • Falls eine Begegnung nicht vermeidbar ist, nähere euch von unten und mach dich bemerkbar, um eine panikartige Flucht zu vermeiden

Nicht nur in den wilden Berglandschaften, sondern auch im Kulturland halten sich Wildtiere im Wald und Dickicht auf. Auch dort sollte man im Winter die Wege nicht verlassen um das Wild nicht unnötig zu stressen.

So einfach ist es! Wenn du diese Regeln beachtest, steht einem intensiven Naturerlebnis mit gutem Gewissen nichts mehr im Wege.

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Ein Artikel von Barbara
veröffentlicht am 7.02.2021
Leidenschaftliche Naturliebhaberin und Erträumerin eines nachhaltigen gesellschaftlichen Wandels. Beim Ethik.Guide als Obfrau, Blogkoordinatorin, -autorin und Autorin des Newsletters aktiv.
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