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Seide – von gekochten Raupen

Seide
Die meisten von uns sind sich überhaupt nicht bewusst, wie viel Grausamkeit hinter der Seide steckt. Der in Südostasien beheimatete Seidenspinner oder Maulbeerspinner ist eine Schmetterlingsart, die nur selten das Glück hat, ihre Schmetterlingswerdung zu erleben. Der Mensch hat es auf die feinen Seidenfäden abgesehen, mit denen die Seidenraupen ihren Kokon spinnen. Dazu werden die Raupen in ihren Kokons gekocht oder in heißem Dampf getötet.
Seide

Seidenproduktion: Die Seidenraupen lassen für den Kokon ihr Leben. Foto: Pixabay (tristanaverythomas)

Im Ethik.Guide, dem Einkaufsführer für fairen und nachhaltigen Konsum, findest du in der Kategorie Mode jede Menge Geschäfte und Labels, die auf Kleidung ohne Tierleid setzen.

Being Boiled

Außerdem werden die weiblichen Raupen aufgeschlitzt, nachdem sie die Eier für die nächste Generation gelegt haben, um zu überprüfen, ob Krankheitserreger vorhanden sind.

Die Bezeichnung “Bioseide” oder “Seide kbA” (oder auch “organic silk”) klingt nett, heißt aber lediglich, dass die Maulbeerbäume biologisch angebaut werden, die Raupen werden trotzdem gekocht.

Mehr Hintergrundinformationen und Tipps findest du auf der Übersichtsseite von Kapitel Mode

Musiktipp aus der frühen Ära des Elektro-Pop: The Human League widmete dem Todeskampf der Seidenraupen den Song „Being Boiled“.

Alternativen zu Seide

  • Tencel ist ein leichtes, seidig glänzendes Material, das aus Zellulosefasern umweltfreundlich erzeugt wird.
  • Aus Bambus lässt sich ebenso ein seidig glänzendes, leichtes Gewebe erzeugen.
  • Weitere Alternativen sind Sojafasern und das edle Ramie.
  • Details findest du in unserer „Warenkunde nachhaltiger Textilien“.

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