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Mit Hund in den Urlaub?!

Hund
Jedes Jahr zur Urlaubszeit stehen viele Menschen in Hunde-Wohngemeinschaft vor der Wahl: mit oder ohne Hund? Ein Urlaub mit Hund kann tatsächlich eine wunderschöne Erfahrung sein, die zusammenschweißt. Bevor jedoch überhaupt an die weitere Planung gedacht wird, müssen erstmal wichtige Grundlagen geklärt werden, welche wir hier zusammengefasst haben.
Hund

Am Mittelmeer gibt es auch eigene Hundestrände (Foto: Pixabay, LabbiLover)

Im Ethik.Guide, dem Einkaufsführer für fairen und nachhaltigen Konsum, findest du in der Kategorie Hund & Katze alles, was du für deinen tierischen Gefährten brauchst: Biofutter, ungiftiges und ökologisches Spielzeug, Zubehör und Pflegeprodukte.

EU-Heimtierausweis, Titerbestimmung und Co – vorhanden und/oder notwendig?

Bei Reisen innerhalb der EU, EWR und der Schweiz muss jeder Hund mittels Microchip gekennzeichnet und in der Heimtierdatenbank registriert sein sowie einen EU-Heimtierausweis mit gültigem Impfschutz gegen Tollwut und je nach Urlaubsland gegebenenfalls anderer Gesundheitsmaßnahmen besitzen. Hunde können frühestens mit 12 Wochen gegen Tollwut geimpft werden und weisen einen wirksamen Impfschutz nicht vor der 16. Lebenswoche auf. Mittels einer Tollwutunbedenklichkeitserklärung ist eine frühere Einreise in manche EU-Mitgliedsländer erlaubt. Damit wird bestätigt, dass die Welpen keinen Kontakt mit Wildtieren hatten und dass die Mutter einen gültigen Tollwutimpfschutz vorweisen kann. Urlaubsreisen mit derart jungen Welpen sollten aber auf Sinnhaftigkeit hinterfragt werden. Weitere Informationen findet sind auf der Website des Gesundheitsministeriums zu finden.

Bei Urlaubsdestinationen jenseits der EU-Grenzen muss besonders intensiv vorrecherchiert und geplant werden: Die Bedingungen für die Einreise in Drittstaaten sind unterschiedlich, Informationen zu aktuellen Einreisebestimmungen sind bei den Handelsabteilungen der jeweiligen Botschaften, den Veterinärdienststellen der Drittstaaten und bei Autofahrerclubs erhältlich.

Mehr Hintergrundinformationen und Tipps findest du auf der Übersichtsseite von Kapitel Hund & Katze
Bullterrier

Nicht jede Hunderasse ist in jedem (Bundes-)land erwünscht (Foto: Pixabay, I_Love_Bull_Terriers)

Hunde-Einreise überhaupt möglich/erlaubt – das Thema Rasseliste

Komplizierte Gesetzgebungen in Bezug auf Rassezugehörigkeit machen das (Hunde-)Leben nicht nur in Österreich unnötig kompliziert: Je nach Einreise(bundes-)land können gewisse Rassen generell verboten sein oder dürfen nur mit bestimmten Auflagen einreisen. Unbedingt rechtzeitig bei der zuständigen Behörde der Urlaubsdestination informieren. Es könnte im Extremfall sogar zur Abnahme oder gar Tötung des Hundes durch die jeweilige Behörde kommen! Besonders Staff, Pit und Co sind betroffene Rassen.

Der Hund im Urlaub

Die Bedürfnisse des Hundes müssen unbedingt in die Reiseplanung einfließen – eigentlich sind sie reisebestimmend, schließlich soll es ja auch ein Urlaub für den Hund sein! Ein Wander- oder Badeurlaub ist von vorneherein geeigneter für Hunde als ein Städtetrip. Diverse Hundeverbote, die durchaus anders/strenger als in Österreich sein können, müssen ausgeforscht und bedacht werden (Strand, Park, etc.), sonst wird aus dem Urlaub ein Spießrutenlauf inmitten von Hundeverboten.

Hund

Eine Bootsfahrt ist nicht für jeden Hund ein Spaß (Foto: Pixabay, pasja1000)

Das Ruhe- und Schlafbedürfnis (16-18 Stunden/Tag) von Hunden ist größer als das von Menschen: Erholungspausen müssen eingeplant werden. Hier spielen natürlich auch Alter und Gesundheitszustand eine große Rolle. Am Besten lässt man sich von dem/r TierärztIn und dem/der HundetrainerIn des Vertrauens beraten, auch was den Inhalt der Reiseapotheke betrifft. Eventuell nötige Medikamente, Parasitenprophylaxe, Zeckenzange, Einwegspritzen, Augen- und Ohrentropfen, Schmerzmittel, Wundsalbe, Verbandsmaterial, Desinfektionsmittel und Einweghandschuhe sollten aber jedenfalls mit auf die Reise gehen.

Hunde sollten ihr gewohntes Essen auch im Urlaub bekommen, der ungewohnte Tagesablauf kann sich ohnehin auf die Verdauung auswirken. Je nach Darbietung des Futters ist die Zubereitung mehr oder weniger aufwändig. Es muss jedenfalls gewährleistet sein, dass dies vor Ort möglich ist (Kochen, Bezugsquelle, etc.) bzw. muss genügend Vorrat an Hundenahrung mitgeführt werden (Gewicht/Platz im Auto,…).

Lange Autofahrten können – vor allem für alte – Hunde eine Belastung sein. Autofahren generell sollte für den Hund normal sein und nicht per se zu Stressreaktionen oder Übelkeit führen. Der Platz für den Hund im Auto muss bequem und groß genug sein, dass der Hund auch aufstehen und sich etwas strecken kann. Eine Box oder der mit Gitter abgetrennte Kofferraum sind am Besten geeignet. Genügend Pausen für den Hund müssen unbedingt in die Reisezeit eingeplant werden, um sich lösen und die Beine vertreten zu können. Reisen mit ungewohnten Transportmitteln (beispielsweise Zug, Fähre oder Flugzeug) sollten gemieden werden, Pausen sind hier nicht flexibel an den Hund anpassbar. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, unbedingt vorab über die Bedingungen informieren und sich mit einem/r gewaltfrei und belohnungsorientiert arbeitenden TrainerIn und dem/der TierärztIn des Vertrauens besprechen. Durch entsprechende Vorübungen kann der mit der Reise verbundene Stress gemildert werden.

Strand

Ein gemeinsamer Urlaub schweißt zusammen (Foto: Pixabay, shelma25)

Unter der Voraussetzung, dass alles gut geplant und abgestimmt ist, steht einem Urlaub mit Hund nichts mehr im Wege. Gemeinsam unterwegs zu sein und Erfahrungen zu machen, Neues zu entdecken und die Zeit zu genießen, abseits des Alltags, sind eine wunderbare Bereicherung in der Beziehung zwischen Hund und Mensch.

Der Hund zuhause

Der geplante Urlaub wird ein Städtetrip? Die Reise ist zu stressig? Die Urlaubsdestination ist mit Hund nicht erreichbar? Es gibt andere Gründe, weshalb nur ein Urlaub ohne Hund in Frage kommt? Dann ist es wichtig, sich rechtzeitig um eine geeignete und liebevolle Versorgung des Hundes zu kümmern. Auch für den Hund soll die Abwesenheit seiner Menschen während des Urlaubs eine angenehme Zeit sein, daher sind Familie und Freunde meist die ersten Anlaufstellen. Besteht diese Möglichkeit nicht, so kommen HundesitterInnen für die Betreuung in Frage. Hier sollte besonderen Wert darauf gelegt werden, dass individuell auf den Hund eingegangen wird, sich Hund und SitterIn bereits vorab gut kennengelernt haben und im Idealfall ein Probeübernachten stattgefunden hat. Hundebetreuungen oder -pensionen in Zwingerhaltung und/oder gemeinsam mit wechselnden/fremden anderen Hunden sind nicht empfehlenswert, schließlich soll auch der Hund eine möglichst schöne und nicht stressige Zeit verbringen können. Finger weg, wenn ein Kennenlernen/Probewohnen vorab abgelehnt wird – egal aus welchen Gründen.

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