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Das Einmaleins für den nachhaltigen Haushalt

Umweltsünden gibt es im Haushalt viele: Alu- oder Klarsichtfolie zum Einwickeln von Lebensmitteln oder Jause, Vorratsdose oder Schneidebrett aus Plastik, „Gummi“handschuhe aus Kunststoff, Party-Geschirr und -Becher aus Plastik, Unmengen an Küchenrollen oder nicht abbaubare Synthetikschwämme. Hinzu kommt der Kauf von Unmengen an Einweg-PET-Flaschen mit Mineralwasser oder Limonade, die nach einer kurzen Lebensdauer im Müll landen. Wir zeigen, wie diese Umweltsünden vermieden werden können – inklusive sehr smarter Produktalternativen ;-)
Glasdose

Die nachhaltigste Form der Aufbewahrung: Glas ersetzt Plastik und Tupperware (Foto: Pxhere, CC0)

Im Ethik.Guide, dem Einkaufsführer für fairen und nachhaltigen Konsum, findest du in der Kategorie Haushalt & Garten jede Menge Bezugsquellen für umweltfreundliche Haushaltswaren und Küchenhelfer. Hier kann auch gezielt nach „plastikfrei“ gefiltert werden.

Sandwichbeutel, Butterbrotpapier, Jausenbox aus Edelstahl oder Bioplastik

Unmengen an schädlicher Alufolie und Klarsichtfolie wird in den Haushalten verwendet. Warum eigentlich? Die Alumiumherstellung ist sehr umweltschädlich. Wie sehr, hat im Jahr 2010 der Unfall in einem Werk in Ungarn und die folgende Rotschlamm-Katastrophe gezeigt. Die Alu-Getränkedose sollte sowieso immer im Regal bleiben und auch die beliebte Alufolie im Haushalt läßt sich ersetzen. Ähnliches gilt für die Klarsichtfolie: Sie besteht aus Plastik, das mehr als 400 Jahre nicht verrottet, irgendwann in der Umwelt und schließlich im Meer landet.

Ob Alu oder Plastikfolie – beides ist überflüssig und kann durch diese schlauen Produkte ersetzt werden: Sandwich-Tüten oder (-Beutel oder -Wraps) bestehen aus Baumwolle mit einer PE-Beschichtung, können im Gespirrspüler gereinigt und immer wieder verwendet werden.
Auch das gute alte Butterbrotpapier sollte man nicht außer Acht lassen. Dabei handelt es sich um ein fettdichtes, pergaminartiges Papier, das trotz des Namens vollständig vegan ist ;-) Die Fettdichtigkeit wird durch eine schmierige Mahlung der Faserstoffe erreicht. Lebensmittel können darin eingeschlagen und im Kühlschrank gelagert werden. Ebenso praktisch sind Pergaminbeutel aus einem ähnlichen Material (fettdichter, geruchs- und geschmacksneutraler Zellstoff, der sogar bis 200°C hitzebeständig ist. Für die Schuljause eignen sich neben Pergaminbeutel oder Butterbrotpapier auch wiederverwendbare Jausenboxen aus Edelstahl oder Bioplastik (etwa aus Zuckermasse oder Bambus). Butterbrotpapier gibt es in jedem Super- oder Drogeriemarkt. Sandwichbeutel, Jausenboxen aus Edelstahl oder Bioplastik findest du etwa bei unserem Rabattpartner beechange. Pergaminbeutel sind etwa bei manufactum erhältlich.

Mehr Hintergrundinformationen und Tipps findest du auf der Übersichtsseite von Kapitel Haushalt & Garten

Ein nachhaltiges Mittagessen in jeder Hinsicht – der Trend aus Japan schwappt nach Europa über (Foto: flickr, sheri chen, CC BY-NC 2.0)

Nachhaltig mittagessen: mit Lunch- oder Bentobox

Das Kantinenessen fad und 0% Nährwert? Du möchtest lieber dein eigenes, gesundes Essen ins Büro, zum Picknick oder ins Schwimmbad mitnehmen? Kein Problem, die modernen Warmhaltegefäße aus Edelstahl sehen nicht nur gut aus, sie halten bis zu sechs Stunden warm. Außerdem gibt es inzwischen immer mehr Mittagslokale, die vollwertige biologische Menüs zum Mitnehmen anbieten und in Einweg-Take-Away-Behälter oder eben mitgebrachtes Geschirr füllen. Dort hält das Essen erstens länger warm, ist zweitens auslaufsicher und drittens umweltfreundlich aufgehoben. Und was das Design anbelangt: Es fällt schwer, sich zu entscheiden zwischen dem edlen Retro-Gefäß, mit dem der Urgroßvater ins Büro ging oder der coolen, von Japan inspirierten Bentobox. Erhältlich sind Lunchboxen etwa bei unserem Rabattpartner beechange, pure & green, Plasticarian, Eco Brotbox, use-again.dewww.henkelmann-lunchtime.de, www.zielonka-shop.com

Thermolunchbox

Eine gute Thermo-Lunchbox hält das Essen gut sechs Stunden warm (Foto: Ethik.Guide)

Vorratsdosen aus Glas, Porzellan, Edelstahl, Bioplastik oder Birkenrinde

Auch bei der Vorratshaltung von Getreide, Hülsenfrüchten, Gewürzen, Tees sowie frischen Lebensmitteln, die im Kühlschrank gelagert werden, kann (zumindest weitgehend) auf Plastik verzichtet werden. Wenn man bei den Deckeln einen Kompromiss macht, dann sich die Glaslock-Dosen sehr praktische Haushaltshelfer, die in Geschirrspüler und sogar Tiefkühlschrank dürfen. Erhältlich sind sie etwa bei pure & green Waschbär oder www.glasslock.de

In vielen Geschäften und Anbietern gibt es außerdem Vorratsdosen aus Keramik, Email, Bambusfasern oder Edelstahl, diese eignen sich ebenso gut zur Lagerung von Lebensmitteln. Eine elegante Variante ist auch die Verwendung von Braunglas-Dosen oder Apothekerflaschen, die es verschiedenen Größen gibt, etwa hier: www.glas-shop.com

Genial finden wir auch die Frischhalte-, Jausen- bzw. Vorratsdosen aus nachwachsendem Rohstoff auf Zuckerbasis. Sie sind in verschiedenen Größen und Formen in Biosupermärkten erhältlich, oder aber auch hier: www.prodana.de

Als besonders edle Variante bieten sich Vorratsdosen aus Porzellan an. Von Arzberg gibt es etwa aromadichte und stapelbare Vorratsdosen, die für Küchen- und Kühlschrank geeignet sind. Besonders praktisch ist, dass das in ihnen aufbewahrte Essen gleich im Gefäß im Backrohr aufgewärmt werden kann. Erhältlich etwa bei manufactum.

Noch ein Geheimtipp sind Vorratsbehälter aus Birkenrinde. Dabei handelt es sich nicht nur ein traditionelles, russisches Handwerk, die Behälter sind auch  umweltfreundlich, da aus einem nachwachsenden Rohstoff, und sollen Aromastoffe gut konservieren und Schimmelbildung entgegenwirken. Bezugsquellen für Vorratsdosen aus Birkenrinde sind: anastasiya koshcheeva, sagaan oder Birkenleder.

Vorratsdosen aus Glas

Hygienisch, aromasicher und ohne Weichmacher – die Vorratsdose aus Glas (Foto: Ethik.Guide)

Finger weg von PET

Eine der unnötigsten, umweltbelastenden Erfindungen wie wir meinen. Getränke in Plastikflaschen läßt man am besten im Regal stehen. Leitungswasser – wie etwa das Wiener Hochquellwasser – ist in Österreich oft von hoher Qualität. Die Verwendung von Leitungswasser ist außerdem kostengünstiger und ressourcenschonender als von Mineralwasser in Plastikflaschen. Zudem sind die in vielen Kunststoff-Arten enthaltenen Weichmacher gesundheitsschädlich. Auch die umweltberatung empfiehlt, auf Wasser in Kunststoff-Gebinden zu verzichten. Allein in Österreich könnten so jährlich 70.000 Tonnen CO2 eingespart werden.

Es ist auch nicht nötig, Plastikflaschen in die Schule, das Büro oder zur Wanderung mitzunehmen – wer auf Nummer sicher gehen und die Umwelt schonen will, hat beste Alternativen: Trinkflaschen aus Glas oder Edelstahl. Sie werden mit Leitungswasser, aromatisiertem Wasser (eine paar Obstscheiben oder etwa frische Minze ins Wasser geben), selbstgemachtem Eistee etc. befüllt und können problemlos transportiert werden. Die Glasflaschen haben einen eigenen Schutzmantel, der vor Bruch schützt, etwa die bekannte Emilflasche, die in zahlreichen Geschäften und Biosupermärkten erhältlich ist. Bereits Kultstatus hat die verschließbare Karaffe für Daheim oder fürs Büro von Soulbottles (in vielen Geschäften in Österreich und Deutschland erhältlich). In derselben Liga spielen die eleganten Retap-Flaschen mit den bunten Verschlüssen.

Und wer es sprudelig und cool will: Die Siphonflasche aus Glas oder Edelstahl gibt es immer noch, und sie liegt wieder voll im Trend. Von der österreichischen Firma iSi etwa gibt es zwei verschiedene Siphonflaschen und gleich die passenden Sodakapseln hinzu. So stellt man aus Leitungswasser umweltfreundlichen Sprudel her ;-)

Garantiert bruchsicher, aber ebenso umweltfreundlich und gesundheitlich unbedenklich sind Trinkflaschen aus Edelstahl. Sie eignen sich besonders für Sport und Outdoor-Aktivitäten. Zu den einschlägigen Marken zählen etwa Klean Kanteen, Ecotanka oder 24 Bottles. Zu finden sind sie in Ladengeschäften oder in vielen Onlineshops, siehe auch hier im Kapitel Haushaltswaren.

Glaskaraffen mit Holzdeckel

No need for PET – elegante Glaskaraffen mit Holzdeckel (Foto: Ethik.Guide)

Einweg-Schraubgläser wiederverwenden

Ob Senf- oder Marmelade-, ob Gurken- oder Olivenglas – was für eine Verschwendung, die Gläser samt praktischem Schraubdeckel wegzuwerfen. Sie weiterzuverwenden ist umweltfreundlicher, als sie dem Altglas zuzuführen. Mit ein paar Tricks können die Gläser sinnvoll weiter genutzt werden. Zunächst gilt es, das Etikett zu entfernen. Oft reicht es, sie länger in heißes Wasser zu legen. Wenn das nicht geht oder Kleberückstände am Glas haften bleiben, dann kann man schlichtes Speiseöl auf einen Wattebausch geben und die Kleberückstände damit meist ganz leicht entfernen. Bei sehr hartnäckigen Kleberückständen statt Speiseöl ätherisches Eukalyptusöl verwenden. Für den Eigen-Weiter-Gebrauch sind bei Waschbär wasserlösliche Etiketten erhältlich.

Für den Tiefkühlschrank empfehlen sich statt Einweg-Tiefkühlsackerln Bioplastikgefäße in verschiedenen Größen und Formen, die mit Bleistift immer wieder neu beschriftet werden können. Auch in Glasgefäßen kann eingefroren werden, wenn ein paar Regeln beachtet werden.

Gummihandschuhe und -ringe aus Naturkautschuk

Auch hier setzen wir auf natürliche Materialien: Gummiringe, Putzhandschuhe, Gartenhandschuhe, Luftballons und Wärmflaschen aus Naturkautschuk. Erhältlich etwa bei unserem Rabattpartner beechange sowie bei Waschbär oder memolife.

No waste – aus den Resten der pflanzlichen Küche wird Kompost

Biomüll-Eimer gibt es heute in jedem größeren Geschäft für Haushaltswaren oder in Möbelhäusern. Auch kompostierbare Beutel aus Papier oder Maisstärke sind in jedem Drogeriemarkt erhältlich. Falls du ebenso auf Müllbeutel verzichten möchtest, findest du bei Waschbär einen Biomüll-Behälter aus Bambusfasern. Auch Biomülleimer aus Edelstahl sind eine gute Alternative.

Biomülleimer

Hier wird fleißig gesammelt – im Biomülleimer aus Bambus (Foto: Ethik.Guide)

Kompostierbares Partygeschirr

Plastikteller, -becher und -besteck sollten passé sein, viel bessert feiert es sich mit Geschirr aus nachwachsenden Rohstoffen wie Palmblatt, Zuckerrohr, Weizenkleie, Papierfasern oder Pappelholz. Es gibt Teller und Schüsselchen in mehreren Größen und Formen sowie Besteck. Nach der Party kommt alles in den Biomüll und dann heißt es Partytime für Mikroorganismen ;-). Erhältlich in Biosupermärkten und bei folgenden Online-Anbietern: www.bonarei.eu und www.bioeinweggeschirr.de (Umfangreiches Sortiment bis hin zu kompostierbaren Trinkhalmen) sowie bei Die blaue Gurke.

Partygeschirr aus Palmblatt

Umweltfreundliches Partygeschirr aus Palmblatt (Foto: Pxhere, CC0)

Saugtücher, kompostierbare Schwämme und Lappen

Mit saugstarken Tüchern aus Mikrofaser, Cellulose oder Bambus kann man beim Einsatz von Küchenrollen sparen bzw. die Wegwerf-Saugtücher ersetzen. Die Cellulose- und Bambustücher werden über den Biomüll entsorgt, die Mikrofasertücher in der Waschmaschine gewaschen. Erhältlich etwa bei Waschbär.

Zudem gibt es in jedem Biosupermarkt bereits Putz- und Geschirrspülschwämme sowie Wischtücher aus nachwachsenden Rohstoffen. Erhältlich etwa in den Filialen von denn’s Biomarkt und basic.

Und zum Schluss haben wir dazu noch einen Spezialtipp: Wenn Spülschwamm oder Lappen müffeln, dann einfach eine Viertelstunde in eine Lösung aus Wasserstoffperoxyd (3%) und warmem Wasser (mit gleichem Anteil) legen. Danach gründlich auswaschen.

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