Überblick im Siegel-Dschungel der Mode

Achtung, dieser Post ist bereits aus dem Jahr 2017. Einige Informationen könnten veraltet sein.

Woran erkenne ich denn nun wirklich die ökologische und faire Herstellung meiner Kleidung? Zum Glück zählt unser neuer Rabattpartner LOVECO zu den Experten auf dem Gebiet der fairen und veganen Mode und hat für euch folgenden Überblick über Mode-Gütesiegel zusammengestellt.

Näherinnen und Näher in einer Textil-Fabrik. (Foto: Loveco)

Die drei wichtigsten Siegel für ökofaire und vegane Mode

Wer anfängt, sich mit nachhaltiger Mode zu beschäftigen, dem wird meist sehr schnell schwindelig: Man stolpert über viele Siegel, Standards und Zertifikate und verliert sehr schnell den Überblick. Wir bei LOVECO treffen immer wieder neue Fashion Brands und müssen erkennen können, mit wem wir es zu tun haben und ob wir die Produktion befürworten oder nicht. Deshalb stellen wir euch heute die wichtigsten Siegel vor, denen wir vertrauen.

Gütesiegel

GOTS: Global Organic Textile Standard

Einer der strengsten Standards im Textilbereich ist der GOTS. Er kennzeichnet Textilien, die sowohl unter ökologischen als auch unter sozialverträglichen Standards entlang der gesamten Herstellungskette produziert werden. Das sind die Bereiche Herstellung, Konfektion, Verpackung, Kennzeichnung sowie Handel und Vertrieb.

Bei der Verarbeitung und der Färbung von Textilien ist beispielsweise genau festgelegt, welche Substanzen genutzt werden dürfen. Chemische Mittel sind komplett verboten. Alle beteiligten Verarbeiter müssen die sozialen Mindestkriterien der Internationalen Arbeitsorganisation ILO erfüllen und systematisch sicherstellen können: z.B. freie Wahl der Beschäftigung, Verbot von Kinderarbeit, Mindestlohn, etc.

GOTS

(Grafik: www.global-standard.org)

Es ist wichtig zu verstehen, dass der GOTS durch die doppelte Sicherstellung von ökologischer und fairer Produktion nur Textilien zertifizieren kann, die aus mind. 70 % kontrolliert biologisch erzeugten Naturfasern bestehen (max. 30 % der Fasern dürfen konventionell ohne Gentechnik angebaut oder synthetisch erzeugt worden sein). Deshalb kann Kleidung aus recycelten Fasern, Tencel® oder ähnlichem kein GOTS-Siegel tragen.

FWF: Fair Wear Foundation

Die Fair Wear Foundation überprüft die Arbeitsbedingungen bei der Herstellung von Textilien. Der ökologische Aspekte wird ausgeklammert, die faire Produktion steht im Mittelpunkt.

Als Grundlage dient auch hier die ILO: So sind auch hier Zwangs- oder Kinderarbeit verboten, es muss Mindestlöhne geben, Versammlungsfreiheit, Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz, etc. Mitglied der Fair Wear Foundation kann allerdings nur werden, wer eigene Kleidungsstücke produziert, einen Jahresumsatz von mind. 1,5 Millionen Dollar hat und in Ländern produziert, in denen die FWF tätig ist.

Fairtrade für Baumwolle

Zur Zeit kennzeichnet das Fairtrade-Siegel faire Arbeitsbedingungen beim Anbau der Baumwolle (leider sowohl konventionelle als auch kontrolliert biologisch angebaute). Das bedeutet, dass alle Menschen, die daran beteiligt sind, nach den oben bereits erwähnten Grundlagen der ILO arbeiten und entlohnt werden. Die Landwirte erhalten für ihre verkauften Rohstoffe Prämien, die in Bildungs- und Infrastrukturprojekte investiert werden können. Für die Weiterverarbeitung von Textilien gibt es auch von Fairtrade einen neuen Standard, der allerdings bisher noch kaum Anwendung findet.

Und für’s Vegane?

Die wohl bekanntesten tierischen Materialien bei Kleidung sind Wolle, Pelz, Leder, Seide, Daunen, Horn und Perlmutt. Das einzige Siegel, das zur Zeit vegane Kleidung ohne diese Stoffe kennzeichnet, ist “PETA-Approved Vegan” der Tierschutzorganisation PETA. Der Fokus hier liegt aber wirklich nur auf dem veganen Aspekt: Eine ökologische und faire Produktion der Kleidung wird nicht geprüft. Bei LOVECO lösen wir dies, indem wir mit den Brands genau über die Materialien sprechen. Bei Marken, die nicht ganz auf tierisches Material verzichten, wählen wir nur vegane Teile aus.

Baumwolle

Kleine Marken, teure Siegel

Wir bei LOVECO wissen, dass Zertifizierungen viel Geld kosten können. Der Bereich der Ökomode wächst kontinuierlich und so gründen sich immer wieder neue, kleine Marken. Oft haben sie noch nicht die finanziellen Mittel, um ihre Produktion komplett zertifizieren zu lassen. Deshalb sind wir stets mit all unseren Marken im persönlichen Kontakt, um uns immer selbst über eine ökologische und faire Herstellung und den Verzicht auf Bestandteile tierischen Ursprungs überzeugen zu können.

Unser Fazit

Wir haben schnell gelernt, dass nur eine Kombination der wichtigsten Siegel sowie der ständige persönliche Kontakt zu den Herstellern unseren Anspruch an ökologische, faire und vegane Mode genügen kann. Für euch bedeutet das: Haltet nach GOTS, FWF und Fairtrade Ausschau und kauft dort ein, wo die Verantwortlichen guten Kontakt zu den Marken haben. Wo man einen persönlichen Ansprechpartner hat, der Produktionsstätten und Hintergrundinfos kennt, ist man an der richtigen Adresse! Wir wünschen viel Spaß beim nachhaltigen Shoppen!

Mode

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Ein Artikel von der Ethik.Guide-Redaktion
veröffentlicht am 12.06.2017
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