Vegane Wurst ist chemisch und ungesund!?

Isst man als fleischlos lebender Mensch ein Produkt, dass sich vegane Wurst oder Seitanschnitzel nennt, sieht man sich sofort mit Vorwürfen wie Wortdiebstahl konfrontiert oder dass vegane Ernährung auf Kunstprodukten basiere und deshalb ungesund sei, womit sich schon unser Beitrag „Die Wurst ist mir wurst“ beschäftigt hat. Nun möchten wir ins Detail gehen und genauer auf die Etiketten schauen, was denn so in veganer und unveganer Wurst drin ist.

Vegan oder aus Fleisch: Ein Hotdog ist keine gesunde Mahlzeit (Foto: Pexels, Polina Tankilevitch)

Wenn es um die Wurst geht, wird die Diskussion bisweilen irrational. Die unvegane Wurst landet ohne kritischen Blick im Einkaufswagerl und daheim am Brot. Kritisch beäugt und das Etikett genau belesen wird erst, wenn groß die Worte “vegan” oder “vegetarisch” auf der Verpackung stehen. Ist der Ausgangsstoff einer Wurst die Pflanze, wird der Wurst gern nachgesagt, unnatürlich und ungesund zu sein. Wird die Pflanze ans Tier verfüttert und unter Veredelungsverlust das Tier zu Wurst verarbeitet, gilt die Wurst als natürlich und ihre Inhaltsstoffe werden selten genau unter die Lupe genommen.

Aber lasst uns einmal schauen, was vegane und unvegane Wurst enthält, ob eine der beiden Varianten “chemischer” als die andere ist und welche Zutaten wir vielleicht am Wurstbrot meiden sollten.

Die klassische Wurst

Eine handelsübliche unvegane Extrawurst aus dem Supermarkt enthält:

Quelle

Enthalten sind in der Wurst also Salze, Stabilisatoren, diverse Zuckersorten, Konservierungsstoffe, Farbstoff und Aroma. Das verwendete Natriumnitrit, bzw. die aus ihm entstehenden Nitrosamine, sind unter anderem als krebserregend bekannt.

Die vegane Variante

Schauen wir doch einmal, was eine vegane Extrawurst aus dem Supermarkt enthält:

Quelle

Die Inhaltsstoffe ähneln der unveganen Variante, wenn man vom Grundstoff Pflanze beim veganen Produkt einmal absieht. Was jedoch auffällt ist, dass das vegane Produkt kein Natriumnitrit enthält. Klarer Punkt für die vegane Extrawurst! Sinnvoller wäre es doch allein deswegen, die unvegane Extrawurst eher abzulehnen.

Aber sehen wir weiter…

Die vegane Extrawurst enthält auf 100 g weniger Eiweiß als die unvegane Extrawurst, jedoch dafür auch deutlich weniger kcal, weniger gesättigte Fettsäuren, weniger Fett und weniger Salz. Die vegane Variante enthält dafür mehr Ballaststoffe.

Wer selbst vergleichen möchte, kann das hier tun:

Bei diesen Produkten handelt es sich um handelsübliche Produkte. Es fand keine Suche nach Nischenprodukten statt, um ein spezielles Ergebnis zu erreichen.

Wenn wir uns vegane und unvegane Fleisch- und Wurstprodukte ansehen, finden wir immer wieder eine ähnliche Zusammensetzung. Interessanterweise fehlt das Natriumnitrit selbst bei unveganen Bioprodukten nicht, bei veganen ist es jedoch nie enthalten.

Quelle

Und das, obwohl Biotierfleischprodukte mit unter 5 % ohnehin ein Nischendasein fristen.

Unser Fazit

Es liegt in der Natur der Wurst, ein fettiges, salziges Produkt zu sein. Gerade darum haben wir sie gern am Brot. Auch wenn die vegane Variante weniger Fett und Salz enthält, sollte sie nicht zu häufig verzehrt werden. Wir sollten weniger verarbeiteten Gemüsen, Obst, Hülsenfrüchten, Nüssen, Sämereien usw. den Vorzug geben.

Hinzu kommt, dass die Transparenz durch die Veredelung leidet. Enthält ein Produkt in der Rezeptur Palmfett, so wird dies deklariert. Wir haben nun die Wahl, das Produkt im Kühlregal liegen zu lassen, oder uns nach der Herkunft des Palmöles zu erkundigen. Schwerer wird es jedoch beim Soja und den weiteren Produkten, die den Tieren gefüttert wurden.

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Ein Artikel von Hella
veröffentlicht am 10.09.2023
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