Über Kostenwahrheit und Ressourcen

Achtung, dieser Post ist bereits aus dem Jahr 2018. Einige Informationen könnten veraltet sein.
Wir möchten euch heute zwei aufschlussreiche Bücher aus dem Oekom-Verlag vorstellen. Das eine befasst sich mit dem Thema Kostenwahrheit bei der Lebensmittelproduktion und das andere mit dem Umgang mit Ressourcen und den Folgen.

Die Preise lügen

Ist es nicht schön, dass unsere Lebensmittel so billig sind? Doch die Preise sind nur deshalb so niedrig, weil sie die realen Kosten nicht abbilden. Im Band „Die Preise lügen“ erfahren wir warum uns billige Lebensmittel teuer zu stehen kommen. Bienensterben, ausgelaugte Böden, Nitrat im Grundwasser, Pestizide auf den Feldern, antibiotikaresistente Keime in den Massenställen – in der konventionellen Landwirtschaft entstehen Kosten, die von uns allen bezahlt werden oder auch noch auf die Umwelt, andere Länder und kommende Generationen abgewälzt werden. Die Verursacher werden nicht zur Kassa gebeten, aber nur dies würde einen fairen Vergleich von biologischer und konventioneller Produktion ermöglichen.

Es ist hoch an der Zeit, dass diese Kosten endlich berechnet und öffentlich bekannt werden und sich in den Preisen konventionell hergestellter Lebensmittel wiederfinden, nur so können KonsumentInnen eine informierte Kaufentscheidung treffen.

Der Band ist eine Sammlung von 13 Aufsätzen verschiedener Experten, die sehr verständlich, aus unterschiedlichen Blickwinkeln und anhand von konkreten Beispielen erläutern warum Kostenwahrheit und damit neue Methoden der Preisberechnung ein unabdingbarer Beitrag zur Ökologisierung der Landwirtschaft wären.

Die Trägerin des alternativen Nobelpreises Vandana Shiva etwa untersucht die Kosten der industriellen Landwirtschaft in Indien; der Ökolandbau-Pionier Patrick Holden bilanziert die Gesundheitskosten, die durch das gegenwärtige Nahrungsmittelsystem entstehen; Minou Yussefi-Menzler von der Stiftung Ökologie und Landbau beleuchtet die Folgen des Pestizideinsatzes für unsere Trinkwasseraufbereitung; der Vordenker der Gemeinwohlökonomie-Bewegung Christian Felber erklärt, wie Gemeinwohl-Bilanzen ethisches Handeln unterstützen können. Das Buch übt fundiert Kritik und zeigt zugleich konkrete Lösungsmöglichkeiten auf.

Die Preise lügen. Warum uns billige Lebensmittel so teuer zu stehen kommen.

Volkert Engelsman, Bernward Geier (Hrsg.) 
oekom Verlag 2018; 166 Seiten; ISBN 978-3-96238-006-9; 16,00 €

Peak

„Peak. Von ökologischen Grenzen und nachhaltigen Perspektiven“ ist ein großformatiger Band und führt mit narrativen und informativen Grafiken sehr anschaulich durch neun Themenbereiche der (Nicht-)Nachhaltigkeit und veranschaulicht Ausmaß und Qualität der Übernutzung von Natur und Umwelt. Bei der Lektüre von „Peak“ erkennt sich der Leser als Teil des Problems – und als Teil der Lösung. Denn das Buch erschöpft sich nicht in einer deprimierten Diagnose des Status quo: Am Ende jedes Kapitels finden sich Hinweise, was Wirtschaft und Politik sowie jeder Einzelne für eine lebenswerte Zukunft tun können. Denn: Wir haben es selbst in der Hand!

Ein toll gestaltetes Buch, das man immer wieder zur Hand nehmen kann um auf einen Blick Fakten und Zahlen nachzuschauen, denn die gelungen Kombination von Infografik mit kurzen Texten schafft es auch komplexe Zusammenhänge nachvollziehbar darzustellen.

Peak. Von ökologischen Grenzen und nachhaltigen Perspektiven.

Michael Brose
oekom Verlag 2018; 124 Seiten; ISBN 978-3-96238-025-0; 20,00 €

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Ein Artikel von Eva
veröffentlicht am 24.05.2018
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