Maleika – Das Leben einer Gepardin

Achtung, dieser Post ist bereits aus dem Jahr 2018. Einige Informationen könnten veraltet sein.
Fotograf und Filmemacher Matto Barfuss hat die Gepardin Maleika drei Jahre lang in der afrikanischen Savanne begleitet und ihr Leben in Film- und Fotoaufnahmen festgehalten. Der Bildband zum gleichnamigen Kinofilm umfasst neben faszinierenden Fotografien viel Wissenswertes über den Lebensraum, die Fortpflanzung sowie das Jagd- und Sozialverhalten von Geparden.

(Foto: © Matto Barfuss)

Matto nimmt uns mit in den afrikanischen Busch und berichtet von seinen Filmtagen, die schon um 4:45 Uhr beginnen. Der nördliche Teil der Serengeti, die Masai Mara, ist seit 1961 ein Nationalpark und gehört zu den tierreichsten Gebieten mit größter Artenvielfalt. Im ersten Teil des Buches erfahren wir viel Wissenswertes zur Geschichte der Serengeti, Wetterlage und die Koexistenz der Wildtiere.

(Foto: © Matto Barfuss)

Das Leben in der Savanne

Nach Schätzungen leben noch 7000 Geparden in Freiheit. Der Tierfilmer begleitete Maleika („Königin“) bei der Aufzucht ihrer sechs Kinder und auch als sie vier davon verlor. Wer hätte gedacht, dass Geparden einen geregelten Tagesablauf lieben? Tagsüber wandert die Gepardenfamilie durch die hügelige Landschaft. Mittags wird im Schatten von Steinen, Büschen und Bäumen gerastet, die Jungen trainieren im Spiel ihre Jagdfertigkeiten und motorischen Fähigkeiten. Wenn es kühler wird, zieht die Bande weiter, begegnet anderen Tieren, es gibt eine Trinkpause am Fluss und Mutter Maleika geht jagen. Wenn die Sonne untergeht, wird ein verborgener Schlafplatz im hohen Gras mit gleichzeitig gutem Ausblick gesucht. Anders als Löwen oder Hyänen schlafen Geparden nachts. Ist der Schlafplatz nicht sicher, kann es gefährlich werden. So verliert Maleika auch drei ihrer Kinder.

(Foto: © Matto Barfuss)

Mutter & Lehrmeisterin

Maleika beschützt und umsorgt ihre Kinder und ist Lehrmeisterin: Fellpflege, Jagen, Wassertrinken, Anpirschen – die Kleinen lernen durch Nachahmung. Als sich Maleika auf der Jagd verletzt, heilt sie sich durch Schnurren schneller. Die Vibrationen bewirken eine schnellere Regeneration von Muskeln, Sehnen und Knochen. Übrigens: Eine schnurrende Katze auf dem Schoß hilft bei Stress, Bluthochdruck, Schlafstörungen und lässt Knochenbrüche schneller heilen :)

(Foto: © Matto Barfuss)

Verlust & Trauer

Als ein Gepardenjunges bei der Überquerung eines Flusses von einem Krokodil getötet wird, trauert die Familie drei Tage lang. Sie kehrt immer wieder an die Stelle am Fluss zurück und ruft nach dem Bruder. Matto Barfuss zeigt, dass Geparden bei Verlust eines Familienmitgliedes Gefühle des Vermissens und der Trauer erleben, genauso wie wir Menschen.

Die Wege trennen sich

Nach zwei Jahren sind die Kleinen groß geworden und es wird Zeit Abschied zu nehmen. Zwei Jungtiere haben überlebt: Majet und Martha. GepardInnen sind EinzelgängerInnen, die Familie löst sich auf, wenn die Gepardenkinder für sich selbst sorgen können. Maleika verlässt ihre Kinder und ändert ihre Wanderroute, die Geschwister bleiben noch eine Zeit zusammen bevor auch sie sich trennen. Matto Barfuss beobachtet, wie Maleika ganz sicher geht, dass ihre Kinder wirklich selbständig und den Gefahren des Alltags gewachsen sind, bevor sie für immer weggeht.

(Foto: © Matto Barfuss)

Matto Barfuss, der „Gepardenmann“, wurde mit seinen Berichten und Bildbänden über seine Zeit in der Wildnis bekannt. Er ist UNESCO-Fotopreisträger, UN-Botschafter für biologische Vielfalt und Artenschützer. 1998 lebt er 25 Wochen mit einer wilden Gepardenfamilie zusammen und gründete den Verein Leben für Geparden e.V. Neben dem Gepardenschutz engagiert er sich auch für Berggorillas und Löwen. Sein Anliegen ist es, die bedrohte Lage der Wildtiere Afrikas allen Menschen näherzubringen. In „Maleika“ wird neben dem Alltagsleben einer Gepardenfamilie viel Wissenswertes zu Körperbau, Gepardensprache, Sozial- und Jagdverhalten, Wanderrouten, Erwachsenwerden sowie Human-Wildlife Conflict vermittelt.

An alle Safari-Reisenden!

Mattos Bitte an alle, die auf Safari unterwegs sind:

  1. Tiere nicht stören: Abstand halten und auf den vorgeschriebenen Wegen bleiben!
  2. Eine Störung z.B. bei der Jagd raubt Geparden enorm viel Energie und verschwendet kostbare Reserven. Auch eine abgebrochene Pause kann gefährlich werden, da die Kraftreserven noch nicht aufgefüllt wurden.
  3. Jungtiere im Gras: Nicht stehenbleiben, sonst werden Feinde wie Löwen, Hyänen und Schakale angelockt!

Maleika: Das bewegende Leben einer Gepardin in der Savanne

Matto Barfuss

riva Verlag 2017
144 Seiten mit zahlreichen farbigen Fotos
€ 17,50
ISBN 978-3-7423-0381-3

 

Mehr zu Matto Barfuss: www.mattobarfuss.eu
Mehr zum Film „Maleika“: www.maleika.eu

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Ein Artikel von Luise
veröffentlicht am 21.05.2018
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